Nicht alles was gelb leuchtet, ist Gold

Heute erfährst du, warum du deine Forsythie am besten gegen eine fabelhafte Kornelkirsche tauschen solltest.

Jetzt, Ende Februar, blitzt es in vielen Gärten goldgelb, denn die Forsythien stehen in voller Blüte. Für viele Menschen ist ihre Blüte der Inbegriff des Frühlings. Was viele jedoch nicht wissen ist, dass die Blüten des aus Asien stammenden Strauches keinerlei ökologischen Wert haben: Sie liefern weder Pollen, noch Nektar und da sie steril sind, entstehen im Herbst auch keine Früchte.

Forsythie in voller Blüte © Pixabay
Forsythie in voller Blüte: Schön, aber nutzlos © Pixabay

Gelb ist eine Signalfarbe

Besonders „gemein“ an der Forsythie ist, dass ausgerechnet ihre gelbe Farbe Insekten magisch anzieht. Gelb ist gerade für schwach sehende Insekten, wie die jetzt aktiven Hummelköniginnen, eine knallige Signalfarbe, die sie normalerweise zu den Blüten mit viel Nektar und Pollen lockt. Gerade zu Beginn des Jahres, wenn die Lichtverhältnisse noch trüb, die Temperaturen noch niedrig sind und das Blühangebot insgesamt noch gering ist, sind Wildbienen darauf angewiesen die wenige Nahrung schnell zu finden. Diese Lockwirkung geht auch von den Blüten der Forsythie aus – nur dass hier jede Hummel umsonst Energie für den Anflug verschwendet und sich dann erneut auf Nahrungssuche begeben muss.

Da mir eine solche, vergebliche Futtersuche, jedesmal wenn ich sie beobachte schier das Herz bricht, möchte ich dir heute eine wertvolle Alternative zur Forsythie zeigen!

Echtes Gold für Insekten: die Blüten der Kornelkirsche

Zarte, gelbe Blüten der Kornelkirsche © Pixabay
Zarte, gelbe Blüten der Kornelkirsche bieten reichlich Pollen und Nektar © Pixabay

Wenn du darauf achtest, was zu gleichen Zeit mit den Forsythien in der freien Natur in Weg- Feld- und Waldrandhecken blüht, dann entdeckst du ebenfalls zartes Goldgelb. Das sind die Blütendolden der Kornelkirsche (Cornus mas). Kornelkirschen sind bei uns heimisch und deshalb in unsere Ökosysteme integriert. Sie liefern nicht nur wichtige, frühe Nahrung für Insekten, sondern mit ihren roten Früchten im Herbst auch Nahrung für Säugetiere und Vögel, oder auch für dich, wenn du Lust hast leckere Marmelade zu kochen:-)

Kornelkirsche: Wunderschöner Ersatz für Forsythien

Nicht nur ihr ökologischer Wert spricht dafür, Kornelkirschen als Ersatz für die wertlose Forsythie anzupflanzen. Es ist auch ihre filigrane Schönheit, mit der Forsythien meiner Meinung nach nicht mithalten können:-). Darüber hinaus brauchst du dich um deine Kornelkirsche nicht zu kümmern: Sie benötigt nämlich keinen Schnitt! Ihren perfekten Platz findet sie in der Pufferzone deines Gartens, zum Beispiel in einer wilden Hecke, am besten gleich mehrfach gepflanzt. Wenn du viel Platz hast, ist sie aber auch als Solitär ein bezaubernder Blickfang.

Einmal eingewurzelt sind Kornelkirschen, trotz ihres eher flachen Wurzelwerkes, ausgesprochen robuste Gartenbewohner, die sich zwar während anhaltender, sommerlicher Dürren nicht unbedingt wohl fühlen und dann auch ihre Blätter einrollen, die Trockenheit aber dennoch schadlos überstehen. So haben meine zwei Kandidaten alle vergangenen Hitzesommer nicht nur überlebt, sondern sogar trotz der Trockenheit im Herbst Früchte getragen.

Während die Wildform mit 2-6 Metern Höhe und 3-5 Metern Breite als Großstrauch wächst, gibt es übrigens auch kleinbleibendere Zuchtformen, wie beispielsweise die Sorte „Kasanlaker“, die du auch dann noch pflanzen kannst, wenn du nur einen klitzekleinen Garten hast.

Jetzt im Februar ist übrigens noch gute Pflanzzeit für eine Kornelkirche und ein Besuch in der Baumschule stimmt dich garantiert auf Frühling ein:-)


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