Unverkennbar hat der Hochsommer Einzug gehalten in meinem Zukunftsgarten. Es ist heiß und trocken. Was gibt es in dieser Jahreszeit zu tun? Nichts, denn geschickt angelegt, ist ein Zukunftsgarten an Schönheit und Pflegeleichtigkeit nicht zu übertreffen! Es ist Zeit die filigrane Blütenpracht in vollen Zügen zu genießen und dem brummenden und summenden Treiben zuzuschauen.
Erinnerst du dich noch an meinen Artikel „Frühlingsrasur“? Darin ging es um die Frühjahrspflege von „Staudenmischpflanzungen“. Heute zeige ich dir wie diese Flächen im Moment aussehen. Vom Frühling bis zum Herbst blühen hier immer unterschiedliche Stauden und Halbsträucher in einer Blühfolge. Alles was verblüht ist bleibt in der Fläche stehen und darf sich versamen. Lediglich am Ende des Winters wird die Fläche dann als Vorbereitung für das neue Gartenjahr einmal runtergeschnitten. Ausnahme von dieser Regel sind Stauden, die nach einem Rückschnitt mit einem zweiten Flor im Spätsommer aufwarten und bei denen sich deshalb ein Rückschnitt lohnt, sobald sie verblüht sind. Jetzt im Juli ist einiges schon „durch“: Prärielilien, Steppenkerzen, Kugellauch, Wolfsmilch, Ackerglockenblumen, Löwenmäulchen, Purpurleinkraut, Brandkraut, Färberhülse, Katzenminze, Spornblume und Steppensalbei…sie alle sind bereits verblüht. Letztere drei habe ich schon zurückgeschnitten, um eine zweite Blüte zu fördern.
Was blüht im Moment? Der Hochsommer gehört den filigranen Schönheiten. Sie haben jetzt ihren großen Auftritt, begeistert umschwirrt von zahlreichen Wildbienen, Schwefligen, Käfern und Schmetterlingen. Es bilden sich fluffig lockere Blütenbilder aus Wilder Möhre, Flachblatt- Manstreu, Kugeldistel Scheinsonnenhut, Sonnenhut, echtem Dost, Nachtkerzen, Kandellaberehrenpreis, Kartäuser Nelken, blauer Rasselblume, Verbenen, Blauraute, mazedonischer Witwenblume, Königskerzen und Prachtkerzen und und und… Eingerahmt werden die filigranen Blüten durch Gräser: Reitgras, Federgras, Atlasschwingel und Riesenfedergras. Gräser und Stauden vereinigen sich zu luftig, wolkigen Gesamtbildern, es entsteht ein flirrendes Gesamtbild, das in der stetigen Sommerbrise hin und herwogt. Den Charme solcher Blühflächen finde ich absolut unwiderstehlich. Darum nehme ich dich jetzt einfach mit in meinen Garten auf eine kleine Bilderreise:-)
Ebenso unwiderstehlich für Insekten wie der echte Dost (rechts im Bild tankt gerade der Braune Waldvogel Nektar), ist Flachblattmanstreu (Eryngium), der mit seiner stahlblauen Farbe wunderschöne Akzente setzt:
Na, was sagt du? Habe ich dich angesteckt mit dem unwiderstehlichen Charme der flirrenden Leichtigkeit des Sommers? 🙂
Hallo Anke,
leider wächst in meinem Garten vieles nicht. Ich akzeptiere es inzwischen, denn die schönen Blumen, die ich liebevoll gesät habe werden bald vom Giersch überwuchert. Paroli bietet dem Giersch bisher nur ein breitblättriger, grauvioletter Salbei, Kartoffelrosen, wilder Majoren, ein bisschenFlox, auch die japanische Annemone setzt sich durch. Ich lasse dem Garten deshalb freien Lauf. Auf der Wiese wächst Wiesenschaumkraut, roter Klee und Schlüsselblumen. Am Kirschbaum rankt eine wilde Rose. An Büschen gibt es Holunder, Haselsträucher, Weißdorn, Kornellkirsche und Ziersträucher. Die blühende Vielfalt in Deinem Garten ist leider bei mir nicht zu schaffen.
Liebe Birgit,
mit den Pflanzen, die du beschreibst, ist dein Garten ganz bestimmt ein wunderbares, halb- wildes Tierparadies, in dem es ausreichend Nahrung und Lebensraum gibt. Von genau solchen Gärten brauchen wir unbedingt mehr! Nicht alles was man sich als Gärtner in den Kopf setzt, ist an jedem Standort möglich. Oft muss man dann erst einmal beobachten was die Natur daraus macht und ob sie „selber“ eine Lösung vorschlägt:-) Ich finde du machst das genau richtig!
Liebe Grüße,
Anke