Unwiderstehlich ist der! Zumindest wenn man weiß dass es sie gibt:-) Und deshalb heute mal einige warme Worte über Rambler…
Nach diesen Fotos ist es klar…ich spreche von Rosen…aber nicht von prätentiösen, schnell mal beleidigten Edelrosen….auch nicht von modernen Kletterrosen….nein: Um Ramblerrosen geht es!
Der Begriff Ramblerrose stammt aus dem Englischen (ramble) und bedeutet umherschweifend. Es sind Schlingrosen…stark kletternd und kriechend, in jedem Fall ausufernd! Sie haben weiche, biegsame und oft sehr lange Triebe. Nicht solche starren, stark verholzenden Triebe wie du sie wahrscheinlich von Kletterrosen kennst.
Ramblerrosen sind Hybriden verschiedener Wildrosenarten, daher erklärt sich ihr eher ursprüngliches Blühverhalten: Die meisten Rambler blühen nämlich nur einmal im Juni, dafür mit einer überbordenden Fülle kleiner Blüten. Ein unvergleichliches Blühfeuerwerk ist das, als ob sie ihre ganze Kraft in diesen einen, fulminanten Auftritt bündeln. Und der ist auch nicht sofort vorbei, sondern währt durchaus den ganzen Monat. Anschließend bilden sich Büschel kleiner Hagebutten. Rambler haben für die Tierwelt viel zu bieten und sollten in keinem Zukunftsgarten fehlen. Ihre unzähligen Blüten bieten Nahrung für Insekten, Vögel laben sich später an den Hagebutten und finden einen Nistplatz im dichten Geäst. Besonders für naturnahe Gärten sind Rambler deshalb sehr wertvoll. Darüber hinaus sind sie übrigens äußerst unkompliziert und robust: Um typische Rosenkrankheiten brauchst du dir bei ihnen keine Sorgen zu machen und auch schneiden musst du sie nicht. Einen Rambler kann man nämlich getrost sich selber überlassen. Am besten man bettet sich im Juni einfach zu seinen Füßen in einem Liegestuhl oder einer Hängematte und genießt. Das aber bitte ausgiebig. Es gibt übrigens auch Sorten, die nicht ganz so riesig werden und deshalb auch in einen kleinen Garten passen. Außerdem gibt es einige neuere Züchtungen wie z.B. Super Fairy, die mehrmals blühen. Du hast die Qual der Wahl.
Ramblerrosen kannst du sehr vielfältig einsetzen. Bei mir im Garten begrünen sie Zäune, wachsen über Hängemattengestelle und erklimmen Bäume. Eine wunderbare Übersicht über die verschiedenen Sorten und ihre Einsatzmöglichkeiten findest du bei Schultheis, Deutschlands ältester Rosenschule.
Rambler kannst du nahezu an jeden Standort pflanzen, viele tolerieren auch halbschattige Lagen. Wenn man Bäume begrünen möchte, was man UNBEDINGT möchte, wenn man mal im Rosendorf Steinfurt war und vor Ehrfurcht angesichts eines alten, von einem Rambler eroberten und dadurch neu erblühten Baumes verstummt ist, pflanzt man die Rose nicht zu dicht an den Stamm und setzt in ihre Nähe einen Bodenanker. Mit Kokosseilen, die man vom Bodenanker in den Baum spannt, führt man die Triebe der Rose in die Baumkrone. Wichtig ist dabei, dass man die Rose in Windrichtung pflanzt, so dass der Wind die Triebe „in den Baum weht“. Andernfalls kann es später nämlich passieren, dass ein Sturm sie wieder aus dem Baum herausweht.
Egal wie groß oder klein dein Garten ist, es findet sich garantiert noch ein Platz für einen Rambler… Mit Dornen, ohne Dornen, rosa, weiß oder gelb, früh oder spät blühend, mit Duft oder ohne…am besten du schwelgst einfach gleich mal im Reich der Möglichkeiten. Viel Spaß dabei:-). Dein Garten ist schon voll? Glaub ich dir nicht! Wenn du nicht nur horizontal, sondern auch vertikal denkst, ergeben sich nämlich ungeahnte Möglichkeiten!
Informations- und Bezugsquellen:
Rosenhof Schultheis
Bioland Rosenschule Ruf